Dem (noch verborgenen) Trend des modernen Instrumentalunterrichts folgend, beschreibt das Buch eine Arbeitsweise im Blasorchester, die sich am Singen orientiert und mit körperkonditionierenden Methoden den „organischen“, also schönen Klang anstrebt. Die Methode fördert das „Ich-und-Wir-zugleich“ im Orchester und damit den lebendig-homogenen Klang. In ihm können sich die Musiker gegenseitig getragen fühlen und das Orchester kann seine eigene klangliche Identität finden.

Das Buch schafft erstmals die Grundlage für eine instrumentalfächerübergreifende Methodik der Ensembleleitung. Behutsam werden die Orchesterleiter an die körperkonditionierenden Methoden für die Klangarbeit herangeführt. Das Buch vermittelt Sprech- und Singübungen für das ganze Orchester an, hält Dispositionsübungen für den schönen Klang bereit und überträgt sinnvolle und populäre Methoden der Stimmbildung auf die Arbeit im Blasorchester. Die Musiker werden zum Singen motiviert, sie entdecken ihre Stimme. Wer seine Stimme richtig einsetzen kann, hat auch als Instrumentalist die besten Voraussetzungen für ein klangvolles Spiel.  Überdies werden verschiedene wichtige Themen für die Probenpraxis aufgeworfen, wie etwa die Fragen der Zusammenhänge von Gruppendynamik und Klang.

Arbeiten wie mit einem Chor

Wenn wir aus der Chorarbeit lernen und in den Blasorchestern das Einsingen und die Stimmbildung pflegen, werden wir die klanglichen Erfolge erhalten, die wir uns wünschen. Wer kann sich einen Chor vorstellen, der sich nicht einsingt, und der keine Stimmbildung betreibt?

Im Einsingen sollen sich die Sänger auf ihre individuelle Tongebung, aufeinander und auf den Raum einstellen, aber auch behutsam an die physischen und psychischen Anforderungen der bevorstehenden Probe herangeführt werden. Die Stimmbildung soll die Einzelstimmen schulen und somit die Voraussetzungen für einen guten Chorklang schaffen. Das Ziel ist der lebendig-homogene Klang. Damit ist gemeint, dass die individuellen Klangeigenschaften der Einzelstimmen so gut ausgebaut werden, dass sie bessere Mischeigenschaften haben und so zum homogenen Klang hingeführt werden können.

Der Autor des Handbuches orientiert das Einspielen im Blasorchester konsequent am Einsingen im Chor. In langjähriger Praxis hat er die methodischen Möglichkeiten der Chorarbeit in Blasorchestern und Bläserensembles genutzt und erfolgreich den Klang erarbeitet.

Die Kombination des Kanon-Spiels und der lösungsorientierten Übungen mit der Stimme sensibilisieren die Ensembles für den schönen Klang und führen nachhaltig zu einem ausdrucksvollen Klangbild.